„ … Diese gehörte Not war auch unsere, aber doch umfassender, größer als unser Leben. Die Angst bahnte sich ihren Weg, wir schrien. Sie, jene Angst, hatte hundert heisere, kreischende und gellende Stimmen… „
Angela Rohrs späte Erzählung “Der Vogel” – entstand um 1959 – gehört zu den ersten literarischen Auseinandersetzungen mit den Frauenschicksalen unter der stalinistischen Verfolgung. Der Text, der wie einige andere, zur Entstehungszeit nicht publizierbar war, ist erst 2005 wiederaufgefunden worden. Die Österreicherin Angela Rohr (1890 – 1985), unter ihren früheren Namen Angela Hubermann und Angela Guttmann, expressionistische Dichterin, Dadaistin und Freundin Rainer Maria Rilkes, verschlug es nach Versuchen in der Psychoanalyse 1925 nach Moskau und Sibirien. Von hier aus schrieb sie Feuilletons für die Frankfurter Zeitung und andere deutsche Blätter. In den Literaturgeschichten des Expressionismus galt die Dichterin bis heute als verschollen. Sowohl ihre frühe Prosa und die journalistischen Schriften als auch ihre späten Texte werden hier im Band „Der Vogel“ erstmals gesammelt und im Rahmen des Gesamtwerks vorgestellt.
Durch die musikalisch untermalte Lesung mit Schauspielerin Hannah Drill und Musiker Holger Bey, wird der starke und gleichzeitig poetische Text bildhaft und die Situation der verfolgten Frauen in ihrer Deutlichkeit und Brutalität wiedergegeben. Ein Abend über feudalistische Machtspiele, menschenunwürdige Lebensumstände, Todesangst und Hungersnöte, erzählt aus der Perspektive einer starken, mutigen und klugen Frau.
Emotional – Eindringlich – Erschütternd.
Tickets:
VVK / Online-Preis: 9€ zzgl. VVK-Gebühr
Abendkasse: 12€
weitere Informationen: info@panda-theater.de
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